21.07.2014

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

Der 1. RMC Reutlingen wickelte am Samstag in fünf Rennklassen je zwei Wertungsläufe zur Baden-Württembergischen Jugend-Motocross-Meisterschaft 2014 ab. Bei extremer Hitze war Staubschlucken angesagt.

Auf der Rennstrecke »Am Sportpark« des 1. RMC Reutlingen dröhnten am Samstag die Motoren der »heißen Öfen«. Dank des unermüdlichen Einsatzes vieler RMC-Helfer präsentierte sich die Rennstrecke an der Gönninger Landstraße zunächst in vorzüglicher Verfassung. Als am Nachmittag trotz aller Bewässerungsmaßnahmen die Staubentwicklung und die hohen Temperaturen es den Fahrern zunehmend schwer machten, wurde ein Rennen abgebrochen, zwei weitere mit verkürzter Renndauer gefahren.

26 Nachwuchshoffnungen des 1. RMC und ihre 103 Konkurrenten aus ganz Baden-Württemberg lieferten sich bei brutaler Hitze heiße Gefechte. Bei der vierten von zehn Veranstaltungen der Baden-Württembergischen Jugend-Motocross-Meisterschaften fighteten sie in fünf Wertungsklassen mit jeweils zwei Wertungsläufen um weitere Punkte für die Meisterschaft 2014.

In der Klasse 1, Schüler A 50 ccm, gab der jüngste RMC-Crosser des Tages, KTM-Pilot Luca Röhner aus Weilheim, sein Bestes. Unter 18 Fahrern wurde er im ersten der beiden Wertungsläufe Vorletzter, drehte im zweiten Durchgang mächtig am Gas und wurde ausgezeichneter Dritter. Als Achter der Tageswertung kassierte er 25 Punkte für die Meisterschaft.

Mit vier Youngstern waren die Achalmstädter unter 32 Fahrern der Klasse 2, Schüler B 65 ccm, angetreten. Der für die Achalmstädter fahrende Tübinger Max Kampmann verbesserte sich nach Position vier im ersten Wertungslauf um einen Platz und bekam als Dritter der Tageswertung 38 Punkte auf sein Meisterschaftskonto. Während es Jona Louis Katz auf 17 Punkte brachte, mussten John Vogelwaid und Tommy Schnitzler noch Lehrgeld bezahlen.

Ein Quartett vertrat die Farben des 1. RMC unter 27 Bewerbern der Klasse 3, Jugend A 85 ccm. Der als Mitfavorit angetretene Jannic Munz glänzte zunächst als Dritter des Zeittrainings, in dem er dann aber stürzte und als Folge zu den Punkte bringenden Rennen nicht mehr antreten konnte. Somit blieb es Felix Oßwald als Neuntem mit 25, David Schnitzler als 16. mit zehn und Valentin Stapel als 17. mit ebenfalls zehn Punkten vorbehalten, für ihren Verein erfolgreich zu fighten.

Gleich sieben RMC-Nachwuchshoffnungen standen unter den 22 in der Klasse 4, Jugend B 85 ccm, hinter der Startmaschine stehenden, wagemutigen Draufgängern. Mit Tim Saur und Dennis Widmayer hielten sich zwei Hoffnungsträger im Zeittraining noch vornehm zurück, in den beiden Wertungsläufen zeigten sie dann der Konkurrenz wo der Hammer hängt. Insbesondere der 14-jährige Sohn des RMC-Vorsitzenden Michael Saur, der in beiden Wertungsläufen der Konkurrenz nur das Hinterrad zeigte und sich dafür mit optimalen 50 Meisterschaftspunkten belohnte. »Das war okay und ich musste nicht so viel Staub schlucken wie die Anderen«, meinte Tim schweißüberströmt nach seinem letzten Rennen. Widmayer ließ sich nicht lumpen, beendete die Rennen auf Position zwei beziehungsweise drei und strich als Tagesdritter 42 Punkte ein. Noel Babuka überraschte als 13. mit 15 Zählern, Florian Johner durfte sich über zehn, der Bad Uracher Tobias Sigle über sieben, Florian Oßwald über sechs und Alexander Austin über zwei beim Heimrennen ergatterte Punkte freuen.

In der Klasse 5, Junioren 125 ccm, gingen unter 31 Fahrern vom 1. RMC Reutlingen gleich elf unerschrockene Athleten ins Zeittraining und konnten da mit erfolgsversprechenden Leistungen aufwarten. Allen voran der Kettenackener Elias Stapel, knapp dahinter Lars Sadtler aus Römerstein und der Gomaringer Jan Breuning. Musste sich Stapel im ersten Wertungslauf noch mit Rang zwei zufrieden geben, zeigte er im zweiten Durchgang, wer im Reutlinger Sportpark Herr im Hause ist und sah die schwarz-weiße Zielflagge als souveräner Sieger. 47 Punkte waren der Lohn dafür. Breuning erkämpfte sich als Vierter des Tages 33 und Sadtler als Fünfter 29 Punkte. Das hervorragende Abschneiden der Reutlinger RMCler komplettierte Janas Türk, der als Siebter 27 Punkte einheimste. De Witt Wolf brachte es auf 20, Mario Kurz auf 19 und Marc Reich auf sieben Zähler. Der Kohlberger Patrick Schmid, Alexander Schmid, Amazone Sarah Austin und Valentin Gossweiler dagegen gingen leer aus.

Nachdem Rennarzt Dr. Dirk Baumgärtel mit den Worten »außer einer Gehirnerschütterung keine besonderen Verletzungen und überraschend auch keine hitzebedingte Schäden« bilanzierte, resümierte RMC-Vorsitzender Michael Saur: »Für die extremen äußeren Bedingungen haben wir die Rennen prima über die Runden gebracht. Wir haben uns schon seit Mittwoch sehr bemüht«. Eine RMC-Rennveranstaltung mit so viel Staub hatte auch Platzwart Dieter Göbel nie zuvor erlebt. »Irgendwann wird der Boden hart und wenn Du dann noch Wasser drauf gibst, schmieren die Motorräder alle ab«, sagte er.