26.09.2013

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

Die letzte von 14 Veranstaltungen umfassende Sidecar MX World Championship fand im belgischen Nismes statt. Tobias Garhammer (1. RMC Reutlingen) und Michael Klooz waren beim Finale vom Pech verfolgt.

Die Seitenwagen-Motocross-Weltelite traf sich am vergangenen Wochenende auf der Rennstrecke in Nismes (Belgien). Das Finale der FIM Sidecar Cross MX World Championships 2013 stand an. Mit dabei Tobias Garhammer vom 1. RMC Reutlingen mit seinem für den MSC Wieslauftal Rudersberg startenden Beifahrer Michael Klooz.

Nachdem es ihnen zwei Mal in Folge gelungen war, heißbegehrte WM-Punkte einzufahren, waren sie beim kürzlichen Heimrennen in Rudersberg erneut vom Pech verfolgt. Eine wahre Pechsträhne während der ganzen Saison, die sich beim Finale in Belgien fortsetzen sollte.

Das Rennwochenende in Nismes hatten sich Garhammer/Klooz anders vorgestellt. In den Trainingsläufen zum WM-Finale brauchten die beiden Seitenwagen-Piloten zunächst einige Zeit, um sich auf die ungewohnt harte und steinige Rennstrecke einzustellen.

Nach einigen gedrehten Runden war man dann aber für das Qualifikationsrennen positiv gestimmt. Doch schon der Start zum Qualirace sollte alles andere als optimal verlaufen.

Gleich in der ersten Runde wurde Fahrer Tobias Garhammer von einem Stein derart hart am Knie getroffen, dass man sich nach weiteren fünf Runden dazu entschloss, in die Box zu fahren und die WSP Zabel 700-Maschine abzustellen.

Nachdem die Wunde des Mössingers vor dem Last Chance-Training genäht war, versuchten es die beiden Kämpfer, sich doch noch für die Punkte bringenden zwei Wertungsläufe zu qualifizieren. Im Last Chance-Rennen drehten Garhamer/Klooz mächtig auf, warfen nochmals alles in die Waagschale und erkämpften sich den hoffnungsvollen vierten Platz. Die Quali war in trockenen Tüchern. Nicht so Garhammers Knie, das erneut genäht werden musste und zudem erhebliche Schmerzen bereitete. Kein gutes Omen für die bevorstehenden Rennen.

Am Sonntagmorgen musste dann die Vernunft über den großen sportlichen Ehrgeiz siegen. »Da beschlossen wir dann nicht mehr zu starten, weil die Beweglichkeit des Knies nicht ausreichte und die Schmerzen einfach zu groß waren«, so fassten sie den für sie sehr bitteren Moment nach ihrer Rückkehr in Worte.

Das Fazit ihrer ersten WM-Saison kann sich dennoch wahrlich sehen lassen. Bei sechs von 14 WM-Läufen war das Sidecar-Team Garhammer/Klooz gestartet. Fünf Mal gelang es ihnen, sich zu qualifizieren, zudem brachten sie ihre ersten drei WM-Punkte auf die Habenseite.

Aufgrund ihrer konstanten Leistungen bei WM-Läufen sind die beiden Seitenwagen-Athleten für die am 12./13. Oktober im italienischen Cingoli stattfindende Team-Europameisterschaft nominiert worden. Bei dieser Jahresabschluss-Veranstaltung kämpfen die jeweils besten drei Teams einer Nation um den EM-Titel. Tobias Garhammer und Michael Klooz vertreten dabei die deutschen Farben.

Bleibt zu wünschen, dass ihre lange Pechsträhne bis dahin endlich gerissen ist und sie ihre großen Qualitäten unter Beweis stellen können.