14.11.2016

Reutlinger General-Anzeiger

Supercross – RMC-Fahrer kommt in Stuttgart im internationalen Top-Feld an beiden Tagen ins Halbfinale

STUTTGART. Seine Premiere gegen die internationalen Asse konnte sich sehen lassen: Freestyler Kai Haase, der diesmal keine Kunststücke mit dem Motorrad zeigte, sondern auf der Rennstrecke Gas gab, kam beim 34. Stuttgarter ADAC Supercross an beiden Tagen ins Halbfinale. »Das kann nicht jeder von sich behaupten. Ich hatte Spaß beim Fahren«, kommentierte das Mitglied des 1. RMC Reutlingen sein gelungenes Debüt.

Am Freitag war alles noch Neuland für ihn, am Samstag hatte er sich dann endgültig auf die Bedingungen und Konkurrenten eingestellt. Was ihm allerdings nicht gefiel: Der Blondschopf kam auf seiner Suzuki einige Male zu Fall. Er stürzte auf der »schwierigen und sehr anspruchsvollen Strecke« (Rennleiter Michael Saur) mit ihren teilweise langen Flugstrecken und engen Kurven zu oft, wie Haase selbstkritisch anmerkte. »Das waren Fehler von mir. Daran muss ich arbeiten«, meinte der 25-Jährige, der einige blaue Flecken davontrug, aber am Wochenende bei der Münchner Veranstaltung bereits seinen nächsten Start hat.

Den Sieg sicherte sich der Amerikaner Nicholas Schmidt, der schon zum Auftakt gewonnen hatte und sich einen Tag später auch nicht davon aus dem Konzept bringen ließ, dass das Finale vor der Hälfte des Rennens abgebrochen und neu gestartet werden musste. Grund für den Abbruch und Restart war ein Sturz von Jace Owen (USA), der zunächst benommen war, bald aber wieder aufstehen konnte. Schmidt wurde damit Nachfolger des Franzosen Gregory Aranda, der 2014 und 2015 gesiegt hatte, aufgrund einer Verletzung jedoch nicht antreten konnte.

Vom RMC traten bei der Traditions-Veranstaltung, die insgesamt 14 900 Motorsport-Fans anlockte, auch die Youngster Jannic Munz, Luca Röhner, Tommy Schnitzler, Alexander Hail, Leon Denz und Sandy Krüger-Schnitzler in den Nachwuchsklassen an. Das beste Ergebnis von ihnen erreichte Röhner als Vierter der SX4-Kategorie.
Wieder einmal begeisterten die wagemutigen Freestyler mit ihren spektakulären Sprüngen zu Rock-Rhythmen die Fans. Haase ließ sich natürlich als Zuschauer die von dem Mössinger Dennis Garhammer organisierte Show nicht entgehen. Auffallend: Alle fünf Fahrer sprangen die Höchstschwierigkeit Rückwärtssalto. Für eine Besonderheit sorgte Pat Bowden. Dem Australier riss am Samstag während der Show die Kette des Motorrads. Kurzerhand lieh er sich die Maschine des Dänen Alex Porsing aus und gewann auf ihr den Whip-Wettbewerb, bei dem das Motorrad möglichst flach oder quer in der Luft liegen muss.