04.06.2014

Albbote Münsingen

Die Wertungsläufe zur Deutschen Meisterschaft der Klasse MX2 sowie zur DM der Quads waren die Höhepunkte des Motocross-Wochenendes in Reutlingen. Insgesamt 5000 Cross-Fans kamen an die Strecke.

Die vierte von acht Stationen der Deutschen Meisterschaft 2014 in der Klasse MX2 brachte dem 1. RMC Reutlingen am Wochenende auf seiner Rennstrecke »Am Sportpark« abermals ein absolutes Motocross-Highlight.

»Im Starterfeld der besten Fahrer Deutschlands sind MX-Profi Agnus Heidecke, der amtierende Champion Daniel Siegl und Ron Noffs die aussichtsreichsten Kandidaten«, mutmaßte RMC-Sportleiter Michael Garhammer im Vorfeld. Dominique Thury hatte er da nicht wirklich auf der Rechnung.

36 MX2-Piloten standen am Startgatter hinter dem Clubheim. Dabei auch – um Erfahrungen zu sammeln – mit dem Lichtensteiner Florian Allramseder und Lucas Schelling aus Frickenhausen zwei Eigengewächse des 1. RMC Reutlingen. Schon in der Qualifikation drehten die Motocrosser mächtig am Gas. Als es am Sonntag mit dem ersten Wertungslauf ernst wurde, standen 36 Motocross-Piloten, darunter einige ausländische Gastfahrer außerhalb der DM-Wertung, bereit.

Mit wahrem Höllenlärm bretterten sie auf ihren Solo 125 ccm (2-Takt) und 250 ccm (4-Takt) starken, heißen Öfen die Startgerade entlang, um sich im Kampf um die Meisterschaftspunkte eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. Auf der sehr gut zu befahrenden 1800 Meter langen Rennstrecke – »das gibt es nur alle 20 Jahre«, sagte RMC-Ehrenpräsident Eugen Saur – bekamen die Zuschauer Rennsport höchster Güte geboten.

Die Augen waren insbesondere auf den in der Meisterschaft führenden KTM-Fahrer Angus Heidecke aus Sandersdorf gerichtet, der als Favorit angetreten war, am Ende des Tages aber die Führung an Daniel Siegl aus Flurstedt abgeben musste. Der hatte als Sieger des ersten Wertungslaufs Heidecke auf Platz zwei verwiesen, im zweiten Durchgang wurde für ihn die schwarz-weiße Zielflagge hinter seinem Kawasaki-Teamkollegen Dominique Thury als Zweitem geschwenkt. Die beiden RMCler schafften es erwartungsgemäß nicht in die Punkteränge.

Für das vierte von sechs Rennen zur Internationalen Deutschen Meisterschaft 2014 der Quads hatten 25 Fahrer gemeldet. Die Aufmerksamkeit der Quad-Fans galt auch Stefan Schreiber auf seiner Alskom-KTM SX 505. Der 22-jährige Deutsche Meister der vergangenen zwei Jahre hatte die Strecke als Schnellster absolviert. Die Schwestern Sina und Denise Willmann aus Reichshof standen als von den »harten Jungs« längst respektierte Amazonen auf den Startplätzen.

Im ersten Wertungslauf ging Schreiber vom Start weg an die Spitze und es sah nach einem ungefährdeten Sieg aus, ehe der EM-Vierte von 2011 drei Runden vor Rennende am berüchtigten Steilhang stürzte und sich ein Bein brach. Als Folge war der Weg frei für seine Konkurrenten, von denen der Niederländer Ingo Ten Vregelar den ersten Durchgang gewann und den zweiten auf Position zwei beendete. In der Meisterschafts-Zwischenwertung zog er an Schreiber vorbei auf Platz eins. Hinterher zollte der international weit herumgekommene Yamaha-Pilot dem 1. RMC Reutlingen höchstes Lob in jeder Beziehung.

Aufmerksam wurden die sympathischen Willmann-Schwestern aus dem nordrhein-westfälischen Reichshof verfolgt, die sich auf dem knallharten Lehmboden prima schlugen. Nach den höchst wagemutig und ausdauerstark zugleich gefahrenen zwei Wertungsläufen ergatterte Sina Platz acht der Tageswertung, Denise wurde 21. In der Gesamtwertung haben die Yamaha-Pilotinnen nach drei Rennen die Positionen sieben und 16 inne.