Nr. 23 – 2014

Gespann-News.de

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Was in der Holzverarbeitung gerne gesehen wird, keinesfalls aber im Gespanncross. Zur DM in Reutlingen konnten bedenklich viele Teams verletzungsbedingt nicht antreten.
Im Kampf um die deutsche Meisterschaft geben Andreas Bürgler/Martin Betschart weiterhin den Ton an. Mit einem Doppelsieg bauten die Schweizer ihren Vorsprung beim fünften von sieben DM-Rennen in Reutlingen aus. Einen Ausfall bei den noch anstehenden Veranstaltungen darf sich das Duo dennoch nicht erlauben, denn mit Martin Walter/Johannes Vonbun sind ihm hartnäckige Verfolger auf den Fersen. Im ersten Lauf führte die deutsch-österreichische Formation geraume Zeit, obwohl Vonbun im Training bei einem Sprung hart mit der Haltestange kollidierte und dadurch eine noch nicht auskurierte Rippenverletzung erneut Schmerzen verursachte. »Wir sind froh, wenn wir durchfahren können«, äußerte sich Martin Walter vor dem Rennen pessimistisch. Doch der zähe Vonbun hielt in beiden Läufen durch, und so sahen Bürglers Verfolger in beiden Läufen als Zweite die Zielflagge, nachdem sie im zweiten Durchgang die zuvor ausgefallenen Marco Boller/Simon Wälti überholten.

Eine starke Leistung zeigten auch Thomas Morch/Robert Godau. Im ersten Lauf konnten sie sich nach kurzzeitiger Führung in einem sehenswerten Zweikampf gegen Andreas Clohse/Oliver Raskin durchsetzen. Im zweiten Rennen behielten sie im Duell mit Marcel Faustmann/Ronnie Benning die Oberhand. Damit rangieren Morch und der junge Godau nun auf dem dritten DM-Platz. Ihre Hauptgegner waren derweil zum Zuschauen verurteilt. Tobias Garhammer hatte sich beim Tschechien-GP am Vorsonntag eine Abriss der linken Achillessehne zugezogen und wird am Dienstag nach seinem verpassten Heimspiel operiert. Nur bei optimalem Heilungsverlauf wird er in diesem Jahr überhaupt noch fahren. Beifahrer Michael Klooz half derweil beim Pokalfahrer Markus Schuricht aus.
Auch Benjamin Weiss wird kurzfristig »unters Messer« müssen: Nach seinem Sturz in Kramolin diagnostizierte der Arzt einen Kreuzbandriss. Auch Gert van Werven/Peter Beunk fehlten verletzungsbedingt. Tobias Blank lief »arbeitslos« durch das Reutlinger Fahrerlager, weil sein Partner Christian Daiss eine Rückenmarkprellung auskurieren muss.

Ersatz war in der Kürze nicht aufzutreiben. Vater Blank hatte im ersten Lauf viel Glück. An einem Sprung tauchten Dirk Schmelzer/John Karnatz plötzlich unter seinem Gespann auf und so fehlte der Platz zur Landung. Glücklicherweise zogen sich Blank sr. und Beifahrer Nico Hinderer bei dem üblen Sturz lediglich blaue Flecken zu. »Und dabei hat mir Schmelzer vorher noch gesagt, dass er immer rechts abspringt und links landet. Ich hätte eine Runde warten sollen«, bemerkte Blank, der auf einen zweiten Start verzichtete. Auch Christian Sieber/Matthias Klunzinger legten ihr Gespann aufs Dach. Im zweiten Lauf entschädigten sich die Rudersberger mit Rang 18. Währenddessen sammelten Axel Richter/Stefan Nicke, Nick Uhlig/Philipp Oettel und Marcus Prokesch in beiden Läufen Punkte. Prokesch war allerdings durch eine Knieverletzung gehandicapt. Pech hatten dagegen Michael und Max Frech: Nach einem Kühlerdefekt im ersten Lauf stürzten die Südbadener beim zweiten Start. Im Deutschen Motocross-Pokal konnten Adrian Peter/Robin Ohl zunächst Boden auf die Führenden Tino Hannuschke/Uwe Friedrisszyk gutmachen. Im zweiten Durchgang sahen die ostdeutschen Routiniers vor den Youngstern die Zielflagge und führen damit die Pokalwertung weiterhin an. Schuricht/Klooz fuhren zwei dritte Pokalränge ein. Die unter den Fittichen des Teams Walter startenden Maximilian Kuhr/Christian Ebert wechselten vom Husaberg-Viertakter auf den Zabel-Zweitakter. Da ist die Technik überschaubarer …