28.05.2016

Reutlinger General-Anzeiger

Moto-Cross – In Reutlingen geht’s um Meisterschafts-Punkte.
Seitenwagen-Elite liefert Vorgeschmack auf 2017

REUTLINGEN. Fünf Jahre nach dem letzten WM-Lauf richtet der 1. RMC Reutlingen wieder eine Moto-Cross-Veranstaltung mit Weltmeisterschafts-Charakter aus. Am 20./21. Mai 2017 werden wie 2012 die besten Seitenwagen-Fahrer auf der Strecke am Sportpark um WM-Punkte kämpfen. Bei der diesjährigen Veranstaltung am 4./5. Juni ist Reutlingen eine Station im Rahmen der deutschen Meisterschaft bei Seitenwagen, Quads und in der Solo-Klasse – und bietet zugleich einen Vorgeschmack auf 2017: Im Seitenwagen-Wettbewerb treten viele internationale Top-Fahrer an, die über WM-Erfahrung verfügen.

»60 Prozent von denen, die diesmal hier fahren, werden wir auch im nächsten Jahr bei der WM sehen«, unterstreicht RMC-Sportleiter Michael Garhammer. International ist das Feld vor allem bei den Seitenwagen. In dieser Disziplin nehmen Piloten aus sieben Nationen die 1,8 km lange Strecke in Angriff. Garhammers Sohn Tobias wird im Klasse-Feld zusammen mit Beifahrer Bruno Kälin die Farben des Gastgebers vertreten. In der DM lief es bisher nicht nach Wunsch für das Gespann. Mal war es ein technischer Defekt, dann ein Sturz, die keine Punktgewinne zuließen.

Der RMC ist auch in den anderen drei Klassen mit Startern vertreten. Bei den Quads, für die bisher 22 Nennungen vorliegen, stellt sich der Bissinger KTM-Fahrer Dietmar Bazle der Konkurrenz. Um DM-Punkte geht's auch bei den Einzel-Fahrern in der Open-Klasse. Hier schickt der Gastgeber drei Youngster ins Rennen. Patrick Hofer (24), Elias Stapel (18) und Mark Scheu (17) treffen nach jetzigem Stand auf 29 Konkurrenten. »Je nachdem wie ihr Start ist, können sie zwischen Platz 10 bis 20 landen«, meint der RMC-Vorsitzende Michael Saur. Hofer, der in der vergangenen Saison durch einen Kreuzbandriss und eine Meniskus-Verletzung zurückgeworfen wurde, hofft, »zwei Mal in die Punkte zu kommen«. Zähler gibt es von Rang eins bis 20. Auch Scheu will an die Schnaitheim-Resultate anknüpfen, wo er 18. und 20. wurde. Er sieht dem Heimspiel gelassen entgegen: »Ich bin nicht nervös«, sagt der Grabenstetter.

Vierter Wettbewerb der Veranstaltung ist der BRC-2-Takt-Cup des Deutschen Motorsport-Verbandes (DMV). BRC ist der Name des Sponsors (Brockhausen Racing Components) der Renn-Serie. Hier setzen die Teilnehmer vorwiegend Maschinen mit 125 oder 250 ccm ein. Vom RMC wollen 15 Fahrer den Wettbewerb in Angriff nehmen, unter anderem Kevin Keim, der in dieser Saison bisher 12. und 13. war, und Johannes Rehfuß. Der frühere Freestyler aus Meßstetten, der vor zwei Jahren in Reutlingen beide Läufe gewann, ist ein Kandidat für das Podium. Für Tim Saur, den Sohn des RMC-Rennleiters, ist es ein Debüt: Der 15-Jährige bestreitet auf heimischer Strecke sein erstes Erwachsenen-Rennen.

Zum zweiten Mal in Folge wird es im Rahmenprogramm keine Freestyle-Show geben. Grund ist, dass mit Dennis Garhammer und Rehfuß zwei Lokalmatadoren ihre Freestyle-Karriere schon vor einiger Zeit beendet haben. »Wir müssten andere Springer teuer einkaufen«, erklärte RMC-Sportleiter Michael Garhammer. Er schloss aber nicht aus, dass es irgendwann ein Comeback der spektakulären Sprung-Show geben könnte.