18.10.2014

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

REUTLINGEN: Knapp einen Monat dauerte der Auswärtseinsatz der zehn Geißen. Die Listhof-Bewohner fraßen in dieser Zeit den verbuschten »Monte Kiki« wieder ziemlich kahl – und das ökologisch korrekt und C02-neutral.

Am 19. September war die Ankunft der zehn Burenziegen – darunter ein kräftiger Ziegenbock – am Fuße des »Monte Kiki« im Sport- und Freizeitpark Markwasen mit einem Medientermin fast gefeiert worden. Die am Umweltbildungszentrum Listhof beheimateten Burenziegen haben am liebsten Blätter und Zweige von Sträuchern, aber auch Nadelgehölzen auf dem Speiseplan stehen. Ihnen kam hier eine besondere Aufgabe zu.

Um den einst baum- und strauchlosen Südhang des in den Jahren 1980 bis 1982 mittels städtischem Erdaushub aufgeschütteten, rund 14 Meter hohen »Berg« wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, kamen der Stadt die Ziegen gerade recht. Nachdem sie den ersten der zwei vorübergehend eingezäunten Bereiche innerhalb von 21 Tagen wie erhofft intensiv beweidet, sprich kahlgefressen hatten, wurden sie am 9. Oktober auf die zweite Teilfläche umgesiedelt.

Nachdem dort der dichte Strauchbewuchs von unten her weitgehend kahl war und sich deshalb die Ziegen ihre Bäuche nicht mehr ausreichend füllen konnten, war ihr »Monte-Kiki«-Einsatz schon am 15. Oktober und damit früher als geplant zu Ende gegangen.

Listhof-Mitarbeiter mit Ziegen-Chef Robert an der Spitze holten die heimwärts drängende kleine Herde ab und geleiteten sie zu einer neben der Zufahrt zum Listhof liegenden Biotop-Fläche des 1. RMC Reutlingen. Hier werden sie nun weiter im erwünschen landschaftspflegerischen Einsatz sein.

Am Süd hang des »Monte Kiki« – benannt nach dem früheren städtischen Gartenbauamts-Leiter Peter Kik – will die Stadt »im Winter bei Frost mit schwerem Gerät rangehen, um dann die größeren Bäume zu fällen«. Allerdings sollen dabei »einzelne Bäume und Strauchgruppen erhalten bleiben«. An im kommenden Frühjahr erneut austreibenden Gehölzen kommen dann wieder die Ziegen zum umweltfreundlichen Einsatz.

»So wird nach und nach die ursprüngliche Wiese wieder hergestellt«, heißt es auf einem Informationsblatt der Stadt. Externe Fachleute dagegen haben daran so ihre Zweifel und sagen vorausschauend: »Das ist kaum zu erwarten, aber lassen wir es auf uns zukommen.«