06.10.2015

Albbote Münsingen

MÜNSINGEN: Sehen und gesehen werden – das ist im Verkehr lebenswichtig. Mit der Sicherheitswestenaktion leistet der ADAC mit Unterstützung der Deutschen Post einen Beitrag zu mehr Sicherheit der Erstklässler.

Zweieinhalb Jahre lang hat sich Uthe Scheckel, Schulleiterin der Astrid-Lindgren-Schule, dafür stark gemacht, dass die Auftaktveranstaltung im Landkreis Reutlingen endlich auch einmal in Münsingen stattfindet. Vergangene Woche war es nun soweit. Im Beisein von 54 Erstklässlern fiel der offizielle Startschuss für die Sicherheitswestenaktion, in deren Rahmen bundesweit über 700.000 ABC-Schützen an rund 16.000 Grundschulen mit gelben Sicherheitswesten ausgestattet werden. Michael Saur, Vorstandsmitglied des ADAC Württemberg, hob die Notwendigkeit hervor: »Jede einzelne Weste leuchtet, wenn sie angestrahlt wird und sorgt dafür, dass die Erstklässler gesund und unverletzt in die Schule und wieder nach Hause kommen«.

Gerade in der dunklen Jahreszeit sei es besonders angebracht, Kinder im Straßenverkehr besser sichtbar zu machen. Im Jahr 2014 kam alle 18 Minuten ein Kind im Straßenverkehr zu Schaden, es sei deshalb äußerst wichtig, dass Kinder von anderen Verkehrsteilnehmern möglichst früh erkannt werden. Laut Heinrich Bohn von der Deutschen Post hat das Unternehmen die Westen in rund 30-000 Paketen transportiert und ausgeliefert. »Nun hoffen wir, dass die Kinder ihre neuen Westen auch tragen«, meinte er.

Seit Beginn der Aktion im Jahr 2010 wurden mittlerweile fast 4,5 Millionen Erstklässer mit solchen Warnwesten ausgestattet. Lob hierfür gab es von Bürgermeister Mike Münzing und von Schulleiterin Uthe Scheckel, die beide an Kinder und anwesende Eltern appellierten, ihren Schulweg nun mit diesem auffälligen Kleidungsstück möglichst immer zu Fuß zurückzulegen.

Worauf dabei zu achten ist, zeigte Clown Tilo auf lustige und magische Weise auf. Er erklärte den Kindern spielerisch, wie man richtig an einem Zebrastreifen die Straße überquert und zauberte die drei Farben an einer Ampel kunterbunt durcheinander, bis jeder sich ganz sicher war, was oben und was unten sein muss. Für alle sichtbar zeigte er den Unterschied zwischen schwarzer Kleidung und leuchtender Sicherheitsweste auf.

Zum Schutz der Kinder ist sie vorn, hinten und an den Seiten mit viel Reflexmaterial ausgestattet, außerdem ist die Weste so lang, dass sie noch unterhalb des Schulranzens herausschaut.

Autofahrer sehen dunkel gekleidete Kinder frühestens aus 25 Metern Entfernung. Der Anhalteweg eines Autos beträgt bei einer Notbremsung aus 50 km/h rund 28 Metern – zu lang, um im Ernstfall rechtzeitig vor einem Kind zum Stehen zu kommen.

Tragen Kinder eine Sicherheitsweste, werden sie bereits auf eine Entfernung von bis zu 140 Metern deutlich gesehen.

Dieser Unterschied kann über Leben und Tod entscheiden, insbesondere dann, wenn kleine Kinder Gefahren noch nicht richtig abschätzen können, wie es bei Erstklässlern der Fall ist. Mit der Sicherheitsweste können sie sicher gehen und sichtbar für alle Verkehrsteilnehmer sein.