29.04.2013

Reutlinger Nachrichten, Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote

METZINGEN: Zum dritten Mal war gestern der Motorradsicherheitstag von Verkehrswacht und Polizeidirektion auf dem Metzinger Bongertwasen. Auch wenn weniger Besucher kamen, bleibt das Thema aktuell.

Nein, richtig einladendes Motorradwetter für eine kleine Spritztour, die man dann mit einem Besuch beim Motorradsicherheitstag hätte verbinden können, herrschte gestern nicht. Und so machten sich nur wenige Hartgesottene mit ihren Zweirädern auf den Weg zum Festplatz Bongertwasen, die allermeisten Besucher kamen im kuscheligen Auto.

»Der Zuspruch leidet unter dem Wetter. Bei dem großen Aufwand, der hier betrieben wurde, hätte man sich natürlich den einen oder anderen Gast mehr gewünscht«, meinte denn auch Mathias Guischard, Pressesprecher der Polizeidirektion Reutlingen. Diese ist im Zwei-Jahres-Rhythmus gemeinsam mit der Verkehrswacht Reutlingen-Münsingen Veranstalter des Info-Tages.

Egal wie das Wetter nun ist, »das Thema Sicherheit bleibt bei Motorradfahrern immer aktuell«, weiß Guischard. Die technischen Fortschritte machen nicht Halt, ob an der jeweiligen Fahrzeugtechnik oder der Ausrüstung. Es gibt immer wieder Neues. Deswegen wird es, so prophezeit der Polizeisprecher, auch in zwei Jahren wieder einen Sicherheitstag geben, auch wenn der Zuspruch in diesem Jahr eben nicht so groß war.

Die Besucher, die gestern aber vor Ort waren, zeigten sich umso mehr interessiert an den Präsentationen der Aussteller und den verschiedenen Vorführungen. Da wurde eifrig gefachsimpelt: Wie unterscheiden sich Zweirad, Gespann und Quad bei den Schub- und Abdriftkräften, und welche Auswirkungen hat das zum Beispiel für die richtige Bremsanlage. Antiblockiersystem oder lieber nicht?

Eine andere wichtige Frage wurde während einer Musterrettung des Roten Kreuzes behandelt: Soll der Ersthelfer den Helm eines verunglückten Motorradfahrers abnehmen? Auch wenn vor allem ältere Zuschauer sagten, »früher hieß es, auf keinen Fall«, so nahmen sie gestern eine andere Botschaft mit. »Heute nimmt man den Helm ab«, sagte Hartmut Holder, der die Rettungsaktion moderierte. Was sich dagegen nicht geändert habe: die Beantwortung der fünf W-Fragen, wenn man einen Notruf absetzt.

Abseits der großen Aktionsfläche, auf der ständig wechselndes Programm geboten wurde, zeigten Akteure des 1. RMC Reutlingen mit einigen Motocross-Maschinen ihr Können.

Auch der normale Motorradfahrer konnte mit seinem Gefährt noch ein besonderes Fahrerlebnis genießen, und zwar bei einer von der Polizei geführten Ausfahrt. Die für den Vormittag geplante Runde durch den Landkreis musste mangels Beteiligung zwar noch abgesagt werden, am Nachmittag machte sich der Tross dann aber auf den Weg, »immerhin bei trockenen Straßen«, wie Mathias Guischard zufrieden feststellte.

Mehrere Zweiradhändler aus dem gesamten Kreisgebiet stellten währenddessen auf dem Bongertwasen die neusten Motorradmodelle vor, an Simulatoren konnten die Auswirkungen von Nässe oder Alkohol ausprobiert werden und für Kinder gab es gleich mehrere Angebote. Sie konnten unter anderem die ersten eigenen Erfahrungen auf einem kleinen Quad sammeln. Und für das leibliche Wohl sorgten die Motorfreunde aus Hülben und Böhringen.