03.05.2017

Reutlinger General-Anzeiger

Radsport – Beim Reutlinger Mountainbike-Festival gewinnt der Schweizer Waldburger erneut das Four-Cross-Rennen

REUTLINGEN. Es ist wie verhext bei Benedikt Last: Ausgerechnet im Heimrennen will es bei dem Reutlinger nicht klappen. Vor zwei Jahren bei der deutschen Meisterschaft im Four-Cross musste er sich auf der Strecke am Panzergelände mit Rang zwei begnügen. Im Vorjahr, als das Reutlinger Mountainbike-Festival seine Premiere feierte, fiel er krank aus und nun verpasste er bei der Neuauflage der Veranstaltung das Finale.

Alle Elite-Läufe bis zum Halbfinale hatte der 22-Jährige souverän für sich entschieden, war mit schnellem Antritt über die per enger Kurve anzufahrende ProLine der Konkurrenz davon gefahren. In der Vorschlussrunde aber kam er auf der rund 300 Meter langen Strecke nicht gut vom Startgatter weg und hatte keine günstige Linie. »Ich wurde beim Start nach außen gedrängt, der Weg zur Pro-Line war dann nicht frei. Das ist Pech, es kann nicht alles nach Plan laufen«, kommentierte der Mitorganisator und WM-Dritte von 2015 enttäuscht das Aus im Halbfinale. Anschließend gewann der deutsche Meister, der am 8. Juli in Gomaringen seinen Titel verteidigen will, das Kleine Finale und wurde damit letztlich Fünfter in diesem Rennen der europäischen Four-Cross-Serie.

Aber auch andere Mitfavoriten landeten im geschlagenen Feld. Für Aiko Göhler (Berlin), den Weltmeister von 2015, war im Viertelfinale Endstation, der Slowene Mitja Ergaver büßte im Achtelfinale durch einen Sturz nach der letzten Kurve alle Chancen ein. »Ich war nicht so gut drauf«, meinte der WM-Champion selbstkritisch. Jannik Müller (1. RMC Reutlingen) und David Jäckel (RV Gomaringen) schieden im Achtelfinale aus.

Den Final-Sieg sicherte sich wie im Vorjahr der Schweizer Simon Waldburger, der keinen Lauf abgab. »Es war nicht so unrealistisch, zu gewinnen. Ich habe keine großen Schnitzer gemacht«, bilanzierte der 24-Jährige aus Leibstadt. Der WM-Dritte von 2014 verwies Ingo Kaufmann (Steinweiler) und Klaus Beige aus Eisenhüttenstadt auf die Ränge zwei und drei.

Im Slopestyle-Wettbewerb zeigten die 16 Starter möglichst schwierige und akrobatische Sprünge. Einige präsentierten in den Flug-Einlagen den Backflip (Rückwärtssalto). Je zwei Mal fuhren die Sprungkünstler über Rampen, einmal über einen Erdhügel sowie über einen Baumstamm. Jacob Sohler aus Lindau lag am Ende bei der Jury vorn.

Coole Beats und viele Fans

Das Pumptrack-Rennen am Auftakt-Tag fiel aufgrund des nassen und klebrigen Untergrunds aus. »Die Fahrer müssen bei diesem Wettbewerb ja ohne Treten auskommen. Dafür war der Boden zu langsam«, sagte RMC-Macher Franz Schneider. Die Reutlinger Veranstaltung, zu der coole Beats aus den Verstärkern gehörten, hatte mit dem Wetter dann einen Tag später »sehr viel Glück«. Fast 1000 Besucher säumten die Strecke. Nächstes Jahr werde es »auf jeden Fall« eine Neuauflage geben, betonte Schneider.